Kairouan und 200 Kamele

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Sonntag, 28.09.09

Genau genommen können wir uns ja nicht mehr verspäten, da wir aktuell keinerlei Termine mehr haben. Die Verabredung an der libyschen Grenze mit unserem Führer ist noch nicht terminiert und ansonsten gibt es keinen Grund sich irgendwie zu hetzen. Kaum vorstellbar, besonders für mich… Wir sind von Nabeul aufgebrochen und über die Landstraße in Richtung Süden unterwegs. Auf dem Weg liegt Kairouan. Eine der vier heiligen Städte der Muslime. Nach Mekka, Medina und Jerusalem hat auch Kairouan als heilige Stadt eine besondere Bedeutung für die Muslime. In der überschaubaren Stadt gibt es über 130 Moscheen und zudem die größte und älteste Tunesiens. Teile sind aus dem 7. Jahrhundert. Daher ist die Altstadt der alten Hauptstadt auch deutlich interessanter als die von Nabeul. Das wissen auch die zahlreichen „freundlichen“ Touristenführer, die uns nach marokkanischer Manier schon auf der Einfallstraße „abfangen“.

Dank eines freundlichen Helfers finden wir sogar einen komfortablen Parkplatz mit Grisu innerhalb der Altstadtmauern. Und auch für ihn lohnt sich der Einsatz, denn in einem der obligatorischen Stoff- und Teppichhaus-Besuche finden wir tatsächlich einen wirklich passenden Stoff für unsere bislang vermissten Vorhänge…
Wir machen uns wieder auf Richtung Douz und suchen uns auf halber Strecke einen schönen Platz, um in Ruhe die Nacht zu verbringen. Erstmals nutzen wir unsere autarke Ausstattung und suchen uns abseits der Straße einen Platz im Olivenhain über einem unverhofft großem See dem Sebkeht Mecheguit. Wir werden von den Olivenbauern wirklich herzlich empfangen und bekommen gleich den Tipp, einen anderen schmalen Fahrweg in Richtung See zu nehmen. Durch den Regen der vergangenen Wochen sieht der Boden recht schlammig aus, aber unter der obersten feuchten Sandschicht ist weicher, trockener Sand, was uns nicht wirklich beruhigt, aber im Sand eingegraben ist immer noch besser als im Schlamm. Nachdem wir in letzter Sekunde einem halben Meter tiefen Loch in der Piste ausweichen können, bleiben wir lieber weit oberhalb des Sees stehen, um morgen hoffentlich ohne Probleme wieder nach oben zu kommen… Kurz drauf erhalten wir noch Besuch von den soeben passierten benachbarten Höfen, aber nur um uns zu fragen, ob wir irgendetwas benötigen und uns zu versichern, dass hier alles wirklich sicher ist…

Achja, in Kairouan wurden uns erstmals eine Kamelherde (200) für Ronja geboten. Fast jeder Tunesier ist von ihren – immer heller werdenden – blonden Haaren begeistert. Doch Ronja und Julia sind schon recht gekonnt darin, den Kuss- und Tätschel-Versuchen auszuweichen. Sie haben ihren eigenen Komfortabstand gefunden und das ist ja auch gut so…

Marcel

 

N 34°59.835, E 010°03.476

7 Comments

  1. Comment by Julia:

    Hallo ihr lieben Reisenden,

    mit Neugier verfolge ich eure Reiseberichte und ich bin schon gespannt auf den nächsten. Ich denke an euch und wünsche euch noch ganz viele schöne Erlebnisse. Bis bald und viele Grüße auch von Reinhold, Felix, Florian und Frederik

  2. Comment by Michael:

    Sehr interessant finde ich, dass auf den alten Satelitenbildern von googlemaps weder Olivenhaine noch ein See zu sehen sind. Wohl aber eine Niederung, die zum See werden könnte. Bin ganz gespannt auf die Fotos.

    Michael

  3. Comment by Jürgen (Croco):

    Sonne, Wüste, Sand. Wo bekommt Grisu nur Wasser zum löschen her. (Ich will Feuerwehrmann werden)
    Wie immer sind die Tagebucheinträge herrlich kurzweilig und entspannt zu lesen. Weiterhin gute Fahrt.

  4. Comment by Vroni Weitkamp:

    Ihr Lieben ! Endlich hat mich Ida schlau gemacht, wie man den blog öffnet und wie ich an Eurer Reise teilnehmen kann. Das ist ja ein unglaubliches Unterfangen und Abenteuer – für Euch und vor allem auch für die Kinder unvergesslich ! Ich werde Euch weiter begleiten, mit guten Wünschen sowieso !
    EureVroni

  5. Comment by timmel:

    tach sach,
    grüße euch, schön zu lesen das ihr gut vorankommt!
    drücke euch,
    timmel

  6. Comment by Godi M:

    Ihr Lieben,

    wagt es Euch auch nur annähernd darüber nachzudenken, mein Patenkind an irgendeinen Araber für xy Kamele zu verschachern! 🙂

    Lese mit Vergnügen Eure Berichte und würde oft gerne einfach mal Mäuschen spielen, um dabei zu sein.

    Ganz lieben Dank auch für die SMS an uns Paten!

    Bin sehr froh, dass es Euch gut ergeht.

    Von Herzen liebe Grüsse an Euch 4,
    die
    Godi
    M

  7. Comment by Weidlich tamaraharrymarcellucasdavidu?:

    hallo Ihr 4 hoffe sehr es geht euch gut viele liebe grüße von silvia auch.uns gehts gut die uhr läuft rückwärts meinetwegen kann es jeden tag losgehen.werde ab jetzt fleißig euer tagebuch lesen,die jungs finden das super spannend.gute Zeit auf bald t/h/m/l/d/?

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