Jagdimpressionen

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Wild-West-Romantik in Südwest

Haase-Farm, 15.-17.07.2010

Zum Beweis, dass ich auf der angekündigten Jagd nicht umgekommen bin, nachträglich noch ein paar Impressionen. In der Regel fahren Klaus und Viggo einmal pro Jahr auf Jagd um ihre Fleischvorräte aufzufüllen. Also keine Trophäen-Jagd losgelassener Großwildjäger, sondern reine Nahrungsbeschaffung, denn Fleisch und vor allem Wildfleisch gehört in Namibia zu den Grundnahrungsmitteln. Es ist auch nicht von ungefähr, dass Julia durch unsere Freunde schon mit den ersten Zähnen, das Biltong-Nagen gelernt hat ;-). (Biltong ist eine speziell im südlichen Afrika verbreitete Form der Fleisch-Verarbeitung. gut gewürzt wird das frische Fleisch luftgetrocknet. Besser als jedes Knabberzeug!). Also ging es kurz nach meiner Ankunft in Windhoek in Richtung Norden zur Haase-Farm… Grisu bekam eine Auszeit Die für europäische Verhältnisse kaum vorstellbaren Weiten der namibischen Farmen (die Haase-Farm erstreckt sich auf rund 22.000 Hektar) sind zwar nicht nur auf den ersten Blick riesig, bieten aber aufgrund der Wasserknappheit nur Nahrung für verhältnismäßig wenig Rinder. Bei den Haases sind das wenige Hundert und darüber hinaus zahllose Antilopen, Paviane und einige Leoparden. Klaus, diesmal ausnahmsweise alleine auf der Pirsch, hatte es auf vier bis fünf Kudus und Gemsböcke (Oryx) abgesehen… Ich begleitete ihn als Fahrer… und was sonst noch so anfällt – ist schließlich ganz schön staubig da draußen 😉 -.

mit dem Farmauto auf Jagd

entkam durch geschicktes Stellungsspiel

seltener Anblick - junge Oryx

Noch in der Dämmerung des Eintreffens auf dem Farmgelände schoss Klaus den ersten Kudu, spät im Dunkeln wurde er aufgeladen und wir spürten, Jagdzeit ist Winterzeit. Nachts wirds empfindlich kühl auch in Namibia. Am nächsten Tag gings mit dem Farmauto auf Pirsch und kurz drauf lag auch der erste Oryx. Nachmittags der zweite Kudu… aber weitere Oryx wollten sich zunächst nicht schießen lassen. Aber für die Jagd brauch man schließlich auch Geduld und so verbrachten wir einige Stunden warten auf den wenigen noch Wasser bietenden Dämmen der Farm. Es gab nicht viel Regen dieses Jahr. Belohnt wurde die Wartezeit nicht nur mit der finalen Erlegung der zwei ersehnten Oryx-Antilopen, sondern mit wunderschönen Momenten in der Natur. Übrigens auch ein Paradies für Ornithologen, ich hatte das Gefühl, so ziemlich jede Spezies wollte sich an unserem Ansitz einmal kurz vorstellen. Nebenbei ließen sich Paviane – ungeliebte Gäste auf den Farmen wegen ihres unbremsbaren Vandalismus -, Warzenschweine, zahlreiche kleine Böckchen, Suricates (kleine Erdmännchen) und sogar Baby-Oryx beobachten. Während wir abends von Peter Haases Küche verwöhnt wurden.

Nach zig-tausend Kilometern und Schrauberstunden eine willkommene Oase der Erholung. Die Farmjungs hatten aufgrund Klaus guter Trefferquote allerdings richtig viel zu tun. Und so fuhren wir schließlich nach zwei Übernachtungen mit einer prall gefüllten Ladefläche wieder heim… einige hundert Kilo Fleisch galt es nun in den kommenden Tagen abzutrennen und zu Steaks, Gulasch, Biltong und Filets zu verabeiten… Aber es geht schließlich nichts über selbstgemachtes Biltong, oder frische Kudu oder Oryx-Steaks… Nach zwei Wochen kam selbst ich an die Grenzen meines Fleischhungers… aber der kommt schnell wieder…

letzte Schritte eines jungen Kudu-Bocks

letzte Schritte eines jungen Kudu-Bock

Vollttreffer

gar nicht so blutig - Oryx ohne Haut

gar nicht so blutig - Oryx ohne Haut

gehört auch zur Jagd - Klaus beim Zerlegen

One Comment

  1. Comment by Michael:

    So, nun sollte alles wieder ordentlich aussehen. Da waren ein paar Buchstaben im script der Seite verrutscht. jetzt sollte alles wieder gehen.

    Der Admin

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