Grisu kann fliegen…

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Lange nichts von mir hören lassen…. und eigentlich ist ja auch schon alles vorbei… aber mit der Ankunft in Windhoek war zwar das vorläufige geografische Ende der Reise erreicht, nicht aber das Ende der Arbeit! Nach kurzer Erholung als Jagdbegleiter auf der Haase-Farm (dazu gibt es in den nächsten Tagen auch noch einen kleinen Bericht für die Fleischfans und andere Hartgesottene) musste noch so einiges vor dem Abflug erledigt werden. Damit die nächste – leider definitiv kürzere – Reise, nicht gleich mit Schrauberei beginnen muss, galt es Grisu einen Generalcheck zu gönnen… Also erstmal ausräumen. Es ist ja immer erstaunlich, was in so ein Reisegefährt alles reinpasst, wenn man es mal ausräumt. Dass ich so viele Dinge entdecke, die ich auf der ganzen Reise weder gesehen, noch vermisst hatte, hätte ich nicht gedacht. Aber es ist schön, im Nachhinein zu erkennen, dass uns verbandstechnisch praktisch täglich etwas hätte zustossen können, ohne dass wir zu wenig Verbandszeug gehabt hätten…Genau genommen hätten wir uns mit dem Verbandszeug regelmäßig mummifizieren können. Beim Ausräumen und Überprüfen viel mir so einige Kommentare unserer Freunde bei der Abreise ein. „Wenn Ihr dann im südlichen Afrika ankommt, ist das Auto auch fertig!“ Irgendwie haben die Freunde tatsächlich eine realistischere Einschätzung gehabt als ich, auch wenn es gar nicht so ernst gemeint war. Tatsächlich sind nun alle kleinen und großen Baustellen geschlossen, die ich zu der Beginn der Reise noch auf der ToDo-Liste hatte… und das, obwohl ich mich ja fast hauptamtlich um den Motor kümmern musste… o.k. ändern könnte man ja immer was… aber ich hab mir sagen lassen, man könnte Urlaub auch ohne Werkzeug verbringen… Keine Ahnung, ob das stimmt!

Windhoek-wir-kommen

Willkommens-Bier

Chaos

Das Säubern, Sortieren und Katalogisieren unserer Ausstattung dauerte deutlich länger als das Einräumen. Aber nun weiß ich auch wieder, warum wir beinahe die Fähre nach Tunesien verpasst hatten… Aber der Generalcheck bezog sich natürlich auch auf die Technik. Ungläubig konnte ich wieder notieren, dass der Motor keinerlei Öl verbraucht. Die Räder waren da schon etwas mehr mitgenommen. Da man vor Namibia oder Südafrika nahezu keine Gelegenheit findet LKW-Räder auszuwuchten (Nairobi ist vielleicht noch eine Möglichkeit), wurde es Zeit die Räder mal zu prüfen. Und so lernte Grisu auf den letzten Tagen der Reise noch fliegen. Ein Hinterrad bekam die Rekordmasse von 1,5 kg Auswuchtgewichte aufgebrummt. Die Bremsbelege sind alle noch gut in Schuss, auch die Radlager sind in Ordnung, nur die vorderen Radnaben, benötigten gehörig viel Fett. Schwerwiegender war die Tatsache, das die Lenkgetriebeaufhängung sich gelockert hatte, aber das war schnell behoben. Eine kleine Undichtigkeit im Bremssystem war auch schnell abgedichtet. Alle Schrauben an Kabine, Motor und Inneneinrichtung wurden überprüft, kleinere Möbelschäden (i.W. nur Türschlösser) repariert und Ersatzteile notiert, die für die nächste Reise wieder ergänzt werden müssen. Naja, was das Handbuch eines 55-jährigen LKWs sonst noch an Wartungsarbeiten vorschreibt, spar ich mir jetzt… Jedenfalls kann ich keine Schmiernippel mehr sehen. Und da ich nebenbei noch Abwechslung bei Viggos und Birtes Firmen-Umzug gesucht hatte, wurden die Nächte doch sehr kurz.

Schließlich wurde die Bordelektrik in Winterschlaf gewiegt und nach sorgfältiger Säuberung, Sortierung und vor allem Reduzierung, wurde die Grisu-Grundausstattung wieder eingeräumt. Damit war Grisu Winterschlaf fähig und fertig für die letzte Etappe. Mittlerweile hatte ich mit Viggo und Klaus, die Farm Elisenheim als ideales Winterschlafquartier identifiziert. Dort sollte dann zum Abschluss, quasi als „Abschlussprüfung“ auch noch ein „kleines“ Braai (Grillen) zum Abschied gemacht werden. Selbstredend dass ich die Anfahrt über den farmeigenen 4×4-Trail noch mit Grisu bewältigen wollte. Aber dazu mehr im nächsten Bericht… (einige wenige wird es also doch noch geben)…

Marcel (mittlerweile wieder glüclich im Kreise seiner Mädels 🙂 )

Achtung-Warzenschweine

Khomas-Hochland

3 Comments

  1. Comment by Friedemann WURM:

    Herzlichen Glückwunsch zur gut überstandenen wirklich verrückten Reise. Schön, dass Ihr wieder alle zusammen seit. Bin gespannt was wir noch alles von Ihnen hören dürfen.
    Ihre Berichte sind einfach unbeschreiblich schön. Vielen Dank dafür.
    Friedemann Wurm, Ismaning bei München

  2. Comment by Max v.Ketteler:

    Ihr lieben Irren!
    Obwohl nach EUrer Abreise das Leben hier in der kalten Heimat weiterging, war es doch schön und spannend, Euer Abendteuer mitzuverfolgen! Und obwohl ein Jahr vergangen ist, nagt in mir immernoch der Neid und das Fernweh! Jeden Abend denke ich mir, wenn Grisu das schafft, kann meine olle Honda das auch, ist doch bloß 10 Jahre alt… Ob ich allerdings die nötige Geschicklichkeit und das nötige Vertrauen hätte…. Wer weiß?! Noch ein Grund, einfach loszufahren! 😉
    Hoffendlich lebt Ihr Euch wieder gut ein,
    Euren Max

  3. Comment by Silke Wübbena-Schiegl:

    Hallo Marcel, Hallo Mädels,

    wann kann man Euch in Bayern antreffen? Ich bin schon in Vorfreude Euch wiederzusehen.
    Wann kommt Ihr zum Haus herrichten nach Hohenthann? Wir werden am Sonntag, 22. 8. früh in den Urlaub nach Österreich aufbrechen für 13 Tage.
    Meldet Euch doch nochmals bevor wir losfahren!!

    Liebe Grüße
    Silke

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